Flottenmakkaroni – Nudeln nach Art der Flotte
Als mein Falke mir zum ersten Mal dieses etwas farblose Gericht mit den Worten: „Das sind Nudeln ´Po Flotski´“ auf den Tisch stellte, muss ich gestehen, dass ich zunächst etwas gefremdelt habe. Der Name klingt für das unwissende deutsche Ohr nicht besonders appetitlich und Nudeln verzehre ich am liebsten in einer einladenden, leuchtend roten Tomatensauce. Meine Neugier war jedoch geweckt, als ich über den Hintergrund der „Flottenmakkaroni“ oder „Seemannsnudeln“ aufgeklärt worden bin. Scheinbar war dieses preiswerte, einfache, aber höchst befriedigende Gericht ein absoluter kulinarischer Standard bei sowjetischen Seeleuten aber auch in der Armee oder beim Militär. Ich habe einen ehemaligen Tiefseetaucher der damaligen Sowjetunion eingehend interviewt und er konnte es mir bestätigen: Dieses Gericht ist authentisch, beliebt und absolut hochseetauglich! Heute findet es aufgrund seiner Einfachheit immer noch weite Anwendung. Bei uns kommt es immer auf den Tisch wenn uns an einem Sonntagabend die Zutaten für was anderes ausgegangen sind oder wir wirklich „sofort“ hungrige Mäuler stopfen müssen. Es ist dermaßen einfach und schnell zubereitet, dass es wirklich keine Ausreden a la „Ich kann nicht kochen“ gibt.
Rezepte fürs Campen
Am allerallerbesten jedoch schmecken uns die Nudeln „Po Flotski“ jedoch im Wald beim Campen. Nach einem Tag Hütten bauen, Holz hacken und Feuer machen kommt dieses Gericht, zwiebelig, würzig, wärmend wie eine köstliche Verheißung. Es gibt wenig vorzubereiten, wenig zu spülen und wenig Zutaten die man mitschleppen muss. Nach einem randvollen Teller „Po Flotski“ kippen dann auch unsere sonst so munteren Küken pappsatt und schachmatt um und schlafen mit vollen Bäuchen zufrieden ein. Es ist ein regelrechtes Lieblingsgericht unserer Kinder geworden, voller Abenteuergeschichten der sowjetischen Seeleute. Es gibt bei diesem Rezept etliche Variationen. Zu Hause kann man frisches oder eingefrorenes Hackfleisch verwenden und natürlich frische Kräuter wie Petersilie oder ein paar halbierte Cherry-Tomaten nach Belieben darüberstreuen um das Ganze optisch aufzuwerten. Ich finde jedoch die Schönheit dieses Rezepts liegt in der Einfachheit und Schlichte der Zutaten.
Zutaten – Makaroni po flotski (4 Personen)
- 500 g Nudeln (ich bevorzuge Spirelli)
- Salz fürs Kochwasser
- 1 Fleischkonserve (z.B. „Opas Weißer“ oder anderes „Frühstücksfleisch“)
- 1-2 Zwiebeln
- Fett oder Planzenöl
Zubereitung von Flottenmakkaroni
Die Nudeln werden in kochendes Wasser mit ordentlich (!) Salz gegeben und im Topf relativ weich gekocht. Parallel dazu kannst du bereits die Zwiebeln werden in feine Ringe oder Würfel schneiden und in etwas Pflanzenöl anbraten. Die Fleischkonserven kannst du nun einfach dazugeben, etwas umrühren und braten lassen. Die Nudeln kannst du abgießen, bis auf ein wenig Salzwasser zum Ablöschen der Mischung in der Pfanne. Alles durchmischen, nach Geschmack würzen (meist reicht der Salzgehalt aus dem Salzwasser und den Fleischkonserven). Zum Servieren im Wald reicht es Löffel zu verteilen, zu Hause kannst du dein „Po Flotski“ nun mit Petersilie und Ähnlichem bestreuen und das Essen kulinarisch aufwerten ;) Lass es dir schmecken!
Sprachtipp Russisch:
Müssen es nicht „Makkaroni“ sein? Makkaroni, also Röhrennudeln werden tatsächlich recht selten für dieses Rezept verwendet. Im Russischen werden alle Nudeln als „makaroni (макароны)“ bezeichnet werden. Du kannst also entspannt die Nudeln nehmen, die du zu Hause hast. Gut zum Aufnehmen der kleinen Fleischstückchen eignen sich Spirelli Nudeln oder Penne. Aber wie immer: Erlaubt ist was gefällt!
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