Wareniki - Ukrainisches Rezept für traditionelle ukrainische Teigtaschen
Wareniki, manchmal auch Vareniki genannt, sind eine ukrainische Spezialität aus Teig, der unterschiedliche Füllungen haben kann. Ukrainer streiten sich gerne darum, welches Gericht den größten “Nationalgericht” Charakter hat, Borschtsch, Wareniki oder einfach Salo (ja- Einfach pur!) aber da es zumindest Borschtsch und Wareniki gefühlt jeweils an drei Tagen in der Woche gibt und beides mit Smetana (Schmand) gegessen wird, ist diese Frage für mich persönlich unerheblich. Die ukrainische Küche bietet ein unüberschaubares Bouquet an herrlichen Gerichten, die meiner Ansicht nach alle Anspruch auf den Titel “Nationalgericht” hätten. Was solls? Einfach öfter mal was anderes kochen und Freunde einladen :)
Wareniki eignen sich ebenso wie die russischen Pelmeni ganz hervorragend zum Vorbereiten und Einfrieren im großen Maßstab. An irgendeinem schäbbigen Herbsttag, an dem man einfach nur ein bisschen in eine Decke eingewickelt auf dem Sofa rumhängen will, finden sich die liebevoll wartenden Teigtaschen im Tiefkühlfach wieder und bezaubern durch ihr tröstendes, wärmendes Wesen - Ein echtes Soulfood!
Verschiedene Füllungen für Wareniki
Im Gegensatz zu Pelmeni, die ich persönlich ausschließlich mit Fleischfüllung kenne, kommen Wareniki mit ganz verschiedenen Füllungen einher und eignen sich - veganisiert auch hervorragend für die orthodoxe Fastenzeit oder den beliebten “Veganuary”. Klassischste aller Wareniki-Füllungen ist vermutlich die Kartoffelfüllung. Danach kommt die Kohl-Füllung, die mir persönlich am leckersten schmeckt, einfach weil alles was die Ukrainer mit Kohl zubereiten ausgezeichnet schmeckt! Auf Platz drei der Füllungen ist eine Pilz-Kräuter-Füllung, die auch sehr köstlich ist. Am meisten freue ich mich wenn wir alle drei Füllungen zubereiten und man bei den identisch aussehenden Wareniki auf dem Teller nicht erahnt, welche Füllung mit dem nächsten Biss kommt. Im Frühjahr sind fruchtig-süß gefüllte Wareniki mit Erdbeer oder Rhabarberfüllung der Renner in Restaurants.A propos Biss: Das im Teig enthaltene Ei verleiht den Wareniki ein gewisses “Al dente” - Wer auf weichere Teigwaren steht, sollte die vegane / fastentaugliche Variante ausprobieren, sie ist ebenfalls lecker aber eben flauschiger.
Den Teig kannst du mit jeder runden Form oder einfach einem Wasserglas ausstechen, wir haben letztes Jahr extra Wareniki Ausstecher aus der Ukraine vom Markt mitgebracht. Die hatten einfach den Vorteil, dass unsere kleinen Helfer sie nicht in einem unvorsichtigen Moment kaputt schmeißen können und der Teig nicht am Glasrand festklebt (Luxusprobleme :).
Wenn du extra schnell und ordentlich arbeiten möchtest empfehle ich dir die Wareniki-Füllgeräte (s.Affilate Link unten) die sich auch für polnische Piroggen eignen, sonst lad dir die Schwiegermutter und die Nachbarn ein, verteile großzügig Horilka und die Füllerei mit Löffel und Händen kann beginnen!
Die Zutaten sind für etwa 40 -50 Wareniki je nach Größe (10 machen mit Schmand recht gut satt, so dass die Menge in etwa 4 Portionen entspricht - Wir machen ohnehin immer die doppelte Portion und frieren eine “für schlechte Zeiten” beiseite:)
Zutaten Teig für ukrainische Wareniki:
- 500 g helles Mehl (Weizen oder Dinkel)
- 1 TL Salz
- 1 Ei
- 160 ml Wasser
- 1,5 EL Öl (Sonnenblumenöl - Wer sichs gerade leisten kann und welches findet)
Zutaten Kartoffel- Füllung für ukrainische Wareniki:
- 800 g Kartoffeln (mehlig)
- 125 g (Kräuter-) quark
- 2 gr. Zwiebeln
- ½ Bund Dill
Zutaten zum Garnieren
- 100 g Speckwürfel
- 2 gr. Zwiebeln oder ½ Bund Frühlingszwiebeln
- 200 g Schmand oder griechischen Joghurt (10% Fett :)
- ½ Bund Dill
Zubereitung ukrainischer Wareniki
Kartoffeln in ausreichend Salzwasser schön weich kochen. In der Zwischenzeit den Teig vorbereiten: Mehl und Salz vermischen, Kuhle ins Mehl formen, Ei reingeben und mit Öl und Wasser zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Wenn er zu klebrig oder trocken ist gib noch etwas Mehl bzw. Wasser hinzu, dann lass ihn ihn ein Handtuch eingeschlagen 30 Minuten ruhen.
Gekochte Kartoffeln abkühlen lassen. In der Zwischenzeit 2 Zwiebeln sehr fein würfeln und mit etwas Fett anbraten. Kartoffeln pellen und mit einem Stampfer zerdrücken. Mit Quark, den angebratenen Zwiebeln und dem feingehackten Dill vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Teig dünn ausrollen, mit bemehltem Wasserglas (sonst klebts!) oder mit Teigtaschenform runde Formen ausstechen. Etwa 1 Esslöffel Füllung auf den Teig geben und zu Halbkreis zusammenlegen und die Ränder (ggf. mit etwas Wasser) zusammendrücken. Hübsch ist es immer den Teig dabei etwas zu verdrehen, so dass eine süße Wellenform entsteht. Benutzt ihr die Teigtaschenformer entsteht diese automatisch.
Während ihr die Wareniki klebt, könnt ihr rund 2 Liter Salzwasser oder Gemüsebrühe zum Sieden bringen. Ihr könnt die Wareniki immer portionsweise ins Wasser geben. Sie sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen.
Ihr könnt nun die übrigen Zwiebeln würfeln und gemeinsam mit dem Speck knusprig anbraten. Falls ihr Frühlingszwiebeln verwendet, gebt diese später roh dazu und lasst den Dill weg. Ansonsten gebt Zwiebeln und Speck auf den Schmand auf die Wareniki auf den Teller streut ordentlich fein geschnittenen Dill über die Kreation - und genießt :)
Wenn ihr Wareniki auf Vorrat zubereiten möchtet, solltet ihr sie dennoch auf jeden Fall vorher kurz abkochen, da sonst die Füllung den rohen Teig aufweicht und eure Arbeit umsonst war. Abgekocht und abgekühlt, könnt ihr sie auf einem Tablett einfrieren (klben sonst aneinander) und wenn sie gefroren sind in einem Gefrierbeutel rund 6 Monate tiefgekühlt aufbewahren.
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