Sprache & Kulturelles

Die orthodoxen Kirchen sind absolut allgegenwärtig und auch wenn viele sichtlich leer stehen und nur schön von außen sind, so locken gerade in den größeren Städten auch sehr geschichtsträchtige und uralte Kirchen und Klöster in denen eine Vielzahl von Klerikern, Mönchen und Gläubigen für ein geschäftiges Treiben sorgt. Trotz einiger Touristen steht hier der gelebte orthodoxe Glauben im Mittelpunkt.

Andreaskirche Ukraine, Kiew

In Kiew fallen mir das sehenswerte Höhlen-Kloster Lawra Petschersk oder die Andreaskirche (Андріївська церква) ein. Es ist absolut unhöflich und daneben mit aufreizender Kleidung ein ukrainisches, orthodoxes Gotteshaus zu betreten. Die Beine und den Oberkörper zu bedecken, gilt beim Besuch vom orthodoxen Gottesdienst als schicklich für beide Geschlechter. Ich möchte zwar meinen, dass dies für alle Kirchen weltweit gilt, jedoch sind alle orthodoxen Gläubigen nun mal per Definition rechtgläubig. So wird jedem der sich unangemessen verhält, sehr schnell eine Lektion seitens der gläubigen Besucher erteilt. Z.B. wurde ein angetrunkener Mann von einem anderen Besucher per Arschtritt aus der Kathedrale befördert und dem armen Kerl wurden zudem noch Prügel angedroht, wenn er nicht verschwindet. Bei der orthodoxen Andacht hört Vergebung und die Nächstenliebe definitiv auf!

Männer müssen Kirchen barhäuptig betreten - für Frauen gehört sich eine Kopfbedeckung. Eine Mütze oder Kapuze ist voll ok, die ultimative Entscheidung ist jedoch ein Tuch, das locker über das Haar gelegt wird. Ich habe mit einem geblümten Dreieckstuch, sehr typisch für Osteuropa, das Kompliment bekommen: „Ganz besonders orthodox auszusehen.“ Zudem konnte ich beobachten, dass es scheinbar als unhöflich gilt, eine Kirche einfach zu verlassen. Es ist Sitte sich rückwärts und oftmals unter Verbeugung bekreuzigend zu entfernen, mindestens einmal -falls man in Eile ist- um den Anschein zu wahren. Übrigens bekreuzigt man sich in der Ukraine „andersrum“, ob es grundsätzlich für Orthodoxe gilt, weiß ich leider nicht, aber in der Ukraine entdeckt man einen Katholiken oder Evangelen sehr leicht auf 100 Meter Entfernung an der Art wie er sich bekreuzigt (Oben-unten-links-rechts). Die ukrainisch orthodoxen bekreuzigen sich oben- tief unten - rechts und dann erst links. Aufhören, wo das Herz schlägt. Seitdem ich zusätzlich zu meinem orthodoxen Auftreten auch noch darauf achte, stehen mir in den Klöstern alle Türen offen.

Klosterkirche Ukraine im Winter

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